12.12.2019

Fertigprodukte - beliebt aber sie tun nicht gut

Über Ernährung kann man sich streiten. Was jedoch belegt ist: Fertigprodukte schaden unserer Gesundheit. Sie sind jedoch beliebt, vereinfachen sie doch unser Leben.Wie werden Fertigprodukte produziert?

Es sind zahlreiche Einzelschritte notwendig mit Hilfe von komplizierten chemischen Verfahren. Bei hohen Temperaturen werden die Produkte danach sterilisiert. Zutaten wie beispielsweise Milch, Erdbeeren oder Getreidekörner werden teilweise getrocknet, unter hohem Druck zu Pulver zermahlen, ultrahocherhitzt und neu zusammengemixt. Mit Zusätzen wie Emulgatoren und Aromen und Farbstoffen lassen sich Konsistenz, Geschmack, Aussehen und Haltbarkeit fast beliebig steuern.


Menschen, die häufig zu hochverarbeiteten Produkten greifen, sind häufiger übergewichtig und erkranken mit höherer Wahrscheinlichkeit an Depression, Herz-Kreislauf-Leiden oder Krebs. Auch die Sterblichkeit insgesamt ist deutlich erhöht.

Hochverarbeitete Produkte enthalten oft viel Fett und zugesetzten Zucker, vor allem Fruchtzucker. Die „Energiedichte“ ist hoch. Ballaststoffe fehlen gänzlich. Die Sättigung erfolgt später, wir essen tendenziell mehr.

Die Bakterienvielfalt im Darm leidet und unliebsame Bakterien, durch den Produktionsprozess entstanden, geraten vermehrt in den Verdauungstrakt. Diese fördern chronische Entzündungen, Risikofaktoren für Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen etc.


Aber auch viele Lebensmittelzusätze sind zunehmend umstritten. Sie wirken negativ auf das Mikrobiom und lösen Entzündungen aus, schaden der Darmwand und stehen im Verdacht Darmkrebs sowie Autoimmunerkrankungen auszulösen. Einige Beispiele:

  • Karboxymethylzellulos (E466). Diese bindet Flüssigkeiten.
  • Polysorbat 80 (E433) dient als Stabilisator, vor allem in Eiscreme.
  • Titandioxid (171). Ist ein weisser Farbstoff, der insbesondere für Dragees, Kaugummis, helle Saucen und Glasuren verwendet wird.
  • Süssstoffe wie Saccharin (E954), Aspartam (E951), Sucralose (E955) und Acesulfam-K (E 950).
  • Weitere Chemikalien wie z.B. Bisphenol A, Innenbeschichtungen von Konservendosen oder Verpackungen.


Vorsicht geboten ist auch bei Inhaltsstoffen wie gehärtete Fette, hydrolisierte Proteine, modifizierte Stärke, Fruktose-Glukose-SirupS, Maltodextrin und Stärkesirup.

Der Kassensturz vom 3. Dezember 2019 hat über den Zusatzstoff Titandioxid (E171 - in Zahnpasta mit C177891 bezeichnet), berichtet. Winzige Nanopartikel wirken farbverstärkend und aufhellend. Sie dringen in unsere Zellen ein. Titandioxid steht deswegen im Verdacht folgendes zu verursachen:

  • Entzündungen
  • Chronische Entzündungen
  • Darmentzündungen
  • Krebs


Titandioxid ist zum Beispiel in folgenden Produkten vorhanden:

  • Doppelherz Glucosamin 36%
  • Mars, M+M Schoko 41%
  • Stimorol Kaugummi 42%
  • V6 Kaugummi 41%
  • Zahnpasta Sensodyne Rapid 56%
  • Zahnpasta Odol 73%


Aufgrund all dieser Erkenntnisse raten Ernährungsexperten und Mediziner dazu, hochverarbeitetet Produkte möglichst selten zu verzehren.

Einfache vorgefertigte Nahrungsmittel mit wenigen Zutaten wie tiefgekühlter Blattspinat, Naturjoghurt oder traditionell gereifter Käse fallen dagegen nicht in die Kategorie „hochverarbeitete“ – hier kann bedenkenlos zugegriffen werden.

Kennzeichnungssysteme wie zum Beispiel „NutriScore“, sagen nichts über den Grad der Verarbeitung und etwaige problematische Zusatzstoffe aus. Die beste Kontrolle über das eigene Essen haben daher all jene, die sich ihre Mahlzeiten möglichst oft aus frischen Zutaten selber zubereiten.


Quelle:

Geo Wissen Gesundheit, Ausgabe Oktober 2019, Der Darm- gesunder Bauch, gesunde Seele

Kassensturz vom 3. Dezember 2019