17.04.2023

Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen

Was sind Mitochondrien? Und warum sind sie für unsere Gesundheit so wichtig? Ich habe für euch drei Texte aus drei Quellen zusammengefasst.


16.03.2023 Akademie menschlicher Medizin, Prof. Dr. Bergemann

Funktionierende Mitochondrien spielen eine zentrale Rolle bei der Behandlung und Vermeidung von Krankheiten, wie auch für einen gesunden

Alterungsprozess. 

Die mitochondriale Medizin hat sich gerade in den letzten Jahren zu einem Schwerpunkt auch innerhalb der regenerativen Medizin entwickelt. Diese wird unterstrichen durch neuartige Methoden der Diagnostik, sowie innovative, präventive und therapeutische Ansätze, die insbesondere auch das Herz- Kreislauf-System betreffen.  Im Herzen ist der Bedarf an ATP besonders groß. Die Zellen besitzen hier im Vergleich zu anderen Geweben einen hohen Anteil an Mitochondrien. Der Volumenanteil von Mitochondrien im Myokard beträgt ca. 36%.  Mitochondriale Fehlfunktionen spielen somit eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Störungen führen dazu, dass weniger ATP (Zellenergie) produziert wird und es zu einer erhöhten Bildung von reaktiven Sauerstoffverbindungen kommt. Schäden an den Herzmuskelzellen aufgrund von Sauerstoffmangel und einer Wiederdurchblutung nach einer Phase ohne Blutzufuhr werden durch eine Fehlfunktion der Mitochondrien stark beeinflusst. Dadurch kann es zu einer Dysfunktion der Mitochondrien kommen, die wiederum zu einer Apoptose (programmierter Zelltod) führen kann. Bereits wenige Herzzellen mit beschädigten Mitochondrien können ausreichen, um Herzrhythmusstörungen auszulösen. Es gibt inzwischen verschiedene Ansätze, um einer Abnahme der mitochondrialen Funktion entgegenzuwirken. Diese Therapiemöglichkeiten können zudem durch neuartige Diagnostikmethoden unterstützt werden. 

Quelle:  16.03.2023 "Akademie menschlicher Medizin", Prof. Dr. Bergemann gibt in seinem Vortrag des KMM2022 „Gibt es Mitochondrien auch im Herz-Kreislauf-System?“ einen tiefergehenden Einblick in die Welt der Mitochondrien und erklärt, wie wir den „Kraftwerken unserer Zellen“ etwas Gutes tun und gleichzeitig Herzkreislauf-Erkrankungen vorbeugen und behandeln können. 



Auszug aus Artikel vom 07.07.2021, Dr. Manuel Burzler,


Mitochondrien sind in fast jeder Körperzelle vorhanden. In manchen Zellen, wie den Herzzellen, sind sie sogar tausendfach pro Zelle vorhanden. Sie produzieren den Hauptbestandteil deiner Energie in Form von ATP. Doch das ist nicht alles was das Mitochondrium kann. Es kann Fettsäuren abbauen, Harnstoff entgiften, als Calciumspeicher fungieren oder gar den programmierten Zelltod – die Apoptose – einleiten und damit deine Organe und Zellen gesund halten. Außerdem fungieren die Mitochondrien als Calciumspeicher. Wird Calcium in der Zelle benötigt, geben die Mitochondrien die aufgenommenen Calciumionen ab und tragen so zur Aufrechterhaltung der Prozesse der Zelle, bzw. für ein Gleichgewicht in der Zelle bei. Mitochondrien sind auch an der Ketonkörperproduktion und der sogenannten Gluconeogenese beteiligt. Sie haben abbauende Funktionen für unseren Harnstoffzyklus oder Aminosäureabbau und produzieren Bauelemente für weitere Stoffwechselkreisläufe im Körper. Ebenso haben sie die Fähigkeit eine Apoptose (Eigenabbau der Zelle) einzuleiten. Haben wir zu viele oxidative Vorgänge und damit verbunden eine erhöhte Belastung des Körpers mit Radikalen, können unsere Mitochondrien, sowie auch die Zellmembranen und Mitochondrienmembranen stark geschädigt werden. Zu einer erhöhte Radikalbildung kann es beispielsweise durch hohe Belastungen mit Umweltgiften und Schwermetallen, Medikamenteneinnahme, chronischen Entzündungen und auch chronischem Stress kommen. Die Zunahme an Radikalen hemmt die Aktivität der Enzyme, vor allem die Enzymkomplexe der Atmungskette der Mitochondrien. Es ist nur noch eine reduzierte Energieproduktion möglich. Dies ist auch der Grund, warum Erkrankungen wie chronische Müdigkeit, chronisches Fatigue Syndrom, Allergien, Autoimmunkrankheiten, Herzprobleme oder viele andere Erkrankungen, auf kranke Mitochondrien zurückgeführt werden können.

Was hilft bei kranken Mitochondrien?

Die gute Nachricht ist, alles was krank geworden ist, kann auch wieder gesund werden. Es gibt bereits gute Wege um Mitochondrienpathien zu behandeln. Diese bestehen im Wesentlichen aus einer ganzheitlichen Betrachtung von Ernährung, Bewegung, Stressverhalten, Schlaf und Mikronährstoffen z.Bsp. das Co-Enzym Q10.

Quelle: Auszug aus 07.07.2021, Dr. Manuel Burzler



14.03.2023 "Akademie menschliche Medizin": Auszug eines Aufsatzes von Dr. med. Edmund Schmidt & Nathalie Schmidt


Der menschliche Organismus hat geschätzt 80 Billionen Zellen. Um gesund zu sein, benötigt die menschliche Zelle Energie. Diese wird in den Mitochondrien gebildet. Mittlerweile geht man davon aus, dass die Mitochondrien vor Urzeiten eingewanderte Bakterien sind, die mit uns eine Symbiose eingingen. Konkret können Mitochondrien die Energie produzieren, die die Zellen unseres Körpers für ihre hochkomplexen Aufgaben benötigen. Je nach Zelltyp hat eine menschliche Zelle zwischen 3000 und 11000 Mitochondrien. Hochgerechnet auf 80 Billionen Zellen ergibt sich eine wahrhaft astronomische Zahl an Mitochondrien in jedem einzelnen Organismus. Die Energiewährung der menschlichen Zellen ist das Adenosintriphosphat oder kurz ATP. Bei jedem ATP-Bildungsprozess entstehen 36 Moleküle ATP. Täglich finden mehrere tausend Durchgänge zur ATP-Bildung statt. Die täglich produzierte Masse an ATP entspricht unserem jeweiligen Körpergewicht. Dies zeigt, wie enorm viel ATP gebildet wird, denn das Gewicht eines einzelnen ATP-Moleküls ist ja kaum messbar. Das Coenzym Q10 ist in den Mitochondrien aller Körperzellen vorhanden und ist entscheidend für die Funktion der Mitochondrien. Die Konzentration ist teilweise unterschiedlich. Die höchste Konzentration findet sich in Herz und Leber, den Organen mit dem höchsten Energiebedarf. Pankreas und Niere haben ebenfalls eine hohe Coenzym-Q10-Konzentration. Beim gesunden Menschen beträgt die Plasmakonzentration von Coenzym Q10 0,8–1,25 mg/ml. In jungen Jahren ist bei gesunden Menschen eine ausreichende Versorgung mit Coenzym Q10 anzunehmen. Mit zunehmendem Alter nehmen die Q10-Konzentrationen in verschiedenen Organen ab, v.a. im Herzen: 40-Jährige haben 30 % weniger Coenzym Q10 im Herzmuskel und 80-Jährige 60 % weniger als gesunde 20-jährige. Bei einem Defizit von 15 % treten bereits Funktionsstörungen auf, bei einem Abfall über 45 % lebensbedrohliche Störungen. Mittlerweile muss davon ausgegangen werden, dass Coenzym Q10 im Krankheitsfall immer erniedrigt ist. Dies ist logisch, denn jede Krankheit erhöht den Energiebedarf. Doch nicht nur kranke Menschen weisen oft einen Coenzym-Q10-Mangel auf:

  • Ältere Menschen: durch Abnahme der Eigensynthese ab dem 40. Lebensjahr
  • Leistungssportler: aufgrund von erhöhtem Energiebedarf
  • Stress: aufgrund von erhöhtem Energieverbrauch
  • Schwangere: deutlich erhöhter Bedarf

Quelle: 14.03.2023 "Akademie menschliche Medizin", Auszug eines Aufsatzes von Dr. med. Edmund Schmidt & Nathalie Schmidt


Mein Fazit

Um die Gesundheit der Mitochondrien aufrecht zu erhalten, ist Fasten und Wandern möglichst in höheren Berglagen sehr effektiv. Neben täglichen Bewegungseinheiten, gesunder Ernährung, gutem Schlaf, kann man allenfalls zusätzlich das Coenzym Q10 einnehmen.